Chronik
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Bruggen
Gründung 1886
Die Notwendigkeit zur Gründung einer Feuerwehr, entstand oft in Folge eines größeren Schadensereignisses. So war auch in der ehemaligen Gemeinde Bruggen vermutlich ein großes Schadensfeuer in Waisach ausschlaggebend für den Wunsch nach einer eigenen Feuerwehr. Und so kam es, dass im Jahre 1886 die Feuerwehr Bruggen ins Leben gerufen wurde. Die Mann-schaftsstärke umfasste laut mündlicher Überlieferung rund 20 Mann, von denen heute leider nur mehr 6 namentlich bekannt sind.
Gründungsmitglieder:
Georg Funder (vlg. Weisinger in Bruggen) Hauptmann 1923
Josef Weisinger (vlg. Wulz in Bruggen) ?
Josef Frohnwieser (Schmied in Bruggen) 1930
Josef Wassermann (vlg. Mühlner in Bruggen) 1933
Hyronimus Seebacher (Messner der Pfarre Waisach) ?
Bernhard Oberwinkler (bek. Als Mühl-Hartl) wohnhaft bei
Baumgartner vlg. Ebner in Waisach 1953
Als erster Hauptmann wurde Herr Josef Funder vlg. Weisinger in Bruggen demokratisch (dies war bereits in der Monarchie bei der Feuerwehr üblich) von der Mannschaft gewählt. Er führte die Geschicke der jungen Wehr beinahe 30 Jahre lang. Von der Wehrtätigkeit in dieser Zeit ist kaum etwas überliefert, da die meisten Aufzeichnungen während des zweiten Weltkrieges verloren gingen.
Als erste Zeugstätte für die damals noch bescheidene Ausrüstung diente die sogenannte "Müeshütte" beim Waschnig vlg. Nausch in Bruggen. (Diese Hütte diente auch als Aufbewahrungsort für getrocknetes Moos, welches zum Abdichten der Plätten für die Drauflösserei verwendet wurde). Als Löschgerät diente eine Abprotzspritze der Firma Czermack aus Teplitz im Burgenland. Diese Spritze ist heute noch im Besitz der Feuerwehr Bruggen.
Im Jahre 1900 wurde das erste „Spritzenhaus“ in Bruggen errichtet. Der Grund und die Bausteine dafür wurden von Hauptmann Funder zur Verfügung gestellt.
Bemerkenswert daran ist, dass im Gegensatz zur damals üblichen Holzbauweise das Haus bereits zur Gänze aus festem Mauerwerk errichtet wurde, und es somit eines der ersten gemauerten Feuerwehrhäuser seiner Zeit war.
Dieses Haus sollte für über 100 Jahre die Heimstätte unserer Feuerwehr werden.
Anlässlich des 20 Jahr-Jubiläums der Feuerwache Bruggen wurde 1906 eine Koebes-Doppelkolben-Abprotzspritze "Triumph" von der Firma Rosenbauer angeschafft. Somit verfügte die Wehr über zwei pferdebspannte Spritzen mit dazugehörigem Einsatz-gerät und einer umfangreichen Anzahl an persönlicher Einsatzbekleidung. Die Feuerwache bewährte sich bei so manchem Einsatz bestens, unter anderem auch beim Wirtschaftsgebäudebrand Funder (Sägewerk Funder) von 1912. Hier standen die Männer mehrere Tage im Einsatz!
Vermutlich auf Grund des Kriegsausbruches 1914 legte Hauptmann Funder all seine öffentliche Ämter (er war auch Bürgermeister) zurück. Ihm folgte Christian Rausch (heute Kurz ) aus Waisach als Hauptmann, welcher die Feuerwache Bruggen bis 1931 führte. Rausch wurde als zukunftsorientierter Mann bekannt. So gelang es unter seiner Führung 1920, in einer Zeit in der finanzielle Mittel sehr knapp waren, 5 Handdruckspritzen anzuschaffen.
Diese Spritzen wurden in die umliegenden Dörfer verteilt und dienten anstelle der fehlenden Hydranten als erste Löschhilfe. Drei davon sind heute noch erhalten.
Als weiteres Projekt wurde ein Rohrsystem mit Hydranten vom Teich am Weneberg in die Ortschaften Bruggen, Pobersach und Waisach in Angriff genommen. Ein für die damalige Zeit sehr zukunftsweisender Plan, der jedoch an der Finanzierung scheiterte. 200 Schilling, damals eine hohe Summe, konnten nicht mehr aufgebracht werden, und so geriet das Projekt leider in Vergessenheit.
Ein gesamtes Hydrantennetz wurde übrigens erst über fünfzig Jahre später fertiggestellt (1978)!!
Vermutlich zum 40 Jahr-Jubiläum, wurde 1926 der Feuerwache Bruggen von der Familie Konrad aus Lienz die Feuerwehrfahne, ein Trinkhorn, und eine komplette Fahnenjunkeruniform gestiftet. (Frau Konrad war eine Schwester des verstorbenen Hauptmannes Funder)
Erster Fahnenjunker war Johann Weneberger sen., und erster Hornjunker war Bernhard Kolbitsch sen. aus Waisach.
Der 8. März 1930 war wohl der schwärzeste Tag in der Geschichte unserer Wehr. Die Alarmsignale riefen in den frühen Morgenstunden unsere Feuerwehrmänner zu einem Brandeinsatz nach Greifenburg. Im Zuge dieses Einsatzes verunglückte unser Gründungsmitglied Josef Frohnwieser (Schmied in Bruggen) tödlich.
Er zog sich bei einem Sturz vom Spritzenwagen so schwere Kopfverletzungen zu, dass er einige Tage später verstarb.
Ein solch tragischer Unfall, mag er auch schon viele Jahre zurückliegen, sollte uns stets in Gedanken halten, welche Gefahrenmomente jederzeit auf einen Feuerwehr-mann im Einsatz zukommen können. Glücklicherweise blieb unsere Feuerwehr von ähnlichen Unglücksfällen bis zum heutigen Tag verschont.
Im Jahre 1931 legte Hauptmann Christian Rausch seine Funktion aus Krankheitsgründen zurück. Sein Stellvertreter Peter Ebner vlg. Wastl in Eben, trat ebenfalls nicht mehr zu einer Neuwahl an. Als Nachfolger wurde Herr Josef Kolbitsch vlg. Franz in Bruggen als Hauptmann und Herr Johann Baumgartner vlg. Ebner in Waisach als Stellvertreter gewählt.
Nun stand die nächste große Herausforderung für die Feuerwache Bruggen bevor.
Da die vorhandenen Spritzen schon sehr in die Jahre gekommen waren, wurde die Anschaffung der ersten Motortragkraftspritze beschlossen. Wieder einmal stellte die allgemein schlechte Finanzlage nach der Weltwirtschaftskrise das größte Problem dar, und so wurde das Beschaffen von Geldmitteln zum wahren Spiesrutenlauf. Ohne die tatkräftige Hilfe der gesamten "Schattseitner Bevölkerung" wäre wohl auch dieses Vorhaben kaum zu realisieren gewesen.
Schlussendlich konnte im Jahre 1934 eine der modernsten Tragkraftspritzen (Rosenbauer R50) in Empfang genommen werden.
Um dieses Gerät in Stellung zu bringen brauchte es nur mehr vier Männer!! (man vergleiche die Vorgänger-modelle, waren noch einige hundert Kilo schwer und auf Wagen aufgebaut).
Die TS-R50 leistete über vier Jahrzehnte Ihren Dienst in unserer Wehr. Sie befindet sich heute voll funktionsfähig an einem Ehrenplatz im neuen Rüsthaus.
In der Blüte seines Lebens verstarb Hauptmann Josef Kolbitsch 1935 an den Folgen einer Blutvergiftung. Sein Stellvertreter Johann Baumgartner leitete bis zur Neuwahl 1936 die Geschicke der Wehr.
Baumgartner wurde bei der Neuwahl als Hauptmann bestätigt. Er führte diese Funktion während der nächsten 12 Jahre aus. Als sein Stellvertreter wurde Herr Mathias Waschnig vlg. Nausch in Bruggen gewählt.
Mit dem Anschluss an Hitlerdeutschland 1938 kam es auch für die Feuerwehren zu maßgeblichen Veränderungen. Während des zweiten Weltkrieges war ein Großteil unserer Feuerwehrkameraden eingerückt. Die Übungstätigkeit ruhte und die Einsatzbereitschaft wurde von den Daheimgebliebenen (meist Altkameraden und Buben der HJ) aufrechterhalten. In dieser Zeit stand unsere Wehr unter anderem bei zwei Bränden nach Tieffliegerangriffen auf Züge am Bahnhof Greifenburg im Einsatz.
Nach dem Krieg (viele Kameraden harrten noch in der Gefangenschaft aus) begann wieder langsam der Neuaufbau der Wehr. Insgesamt waren neun Feuerwehr-kameraden im zweiten Weltkrieg gefallen oder vermisst.
Von den Löschgeräten war zum Glück noch ein Großteil vorhanden. Schon 1946 musste wieder zu einem Großbrand in der Prantner Säge (heute Sägewerk Hassler) in Greifenburg ausgerückt werden.
Die erste offizielle Versammlung nach dem Krieg fand 1948 beim Gasthof Kolbitsch in Waisach statt. Aus der Protokollschrift ist zu entnehmen:
"Niederschrift!
Zwischen der heutigen und der letzten Niederschrift liegt ein Zeitraum von elf Jahren. Der Krieg und die Nachkriegszeit hatte auch die Feuerwehr in den Hintergrund gedrängt, sodass keine Versammlungen und Besprechungen stattfanden. Vieles hat sich in diesen elf Jahren ereignet, und der Krieg hat auch in unseren Reihen Opfer gefordert.
-Die auf die Feuerwehr bezughabenden Schriften, (Mitgliedsbuch, Kassabuch, und dergleichen) sind sämtliche abhanden gekommen. Lediglich das Versammlungsprotokollbuch konnte gefunden werden! Das Geld in der Feuerwehr- sowie Kameradschaftskasse sind durch die Entwertung zu nichts geworden. ....“
Zum neuen Hauptmann wurde Herr Johann Leitner (ein gebürtiger Steirer, auch bekannt als „Seebacher Hans“), als dessen Stellvertreter wurde erneut Mathias Waschnig gewählt. Trotz leerer Kassa wurde mit viel Elan die Feuerwehrtätigkeit vorangetrieben.
1952 beschloss die Kameradschaft den Ankauf eines modernen Zweiradanhängers für Motorspritze und Löschgerät, da der alte Holzanhänger nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen entsprach.
Am 6. Juni 1953 konnte der Anhänger von der Firma Rosenbauer in Empfang genommen werden. Am darauffolgenden Tag fand in Greifenburg der Landesfeuerwehrtag statt. Im Zuge dessen wurde das neue Einsatzgerät unserer Wehr zur Schau gestellt.
Waren es früher noch Pferde, so wurde der neue Anhänger schon von einem Traktor gezogen. Einen eigenen Traktor konnte sich die Feuerwehr Bruggen natürlich nicht leisten und so wurden die wenigen vorhandenen Traktoren der umliegenden Besitzer im Alarmfalle kurzerhand zu „Einsatztraktoren“ umfunk-tioniert.
Die Alarmierung erfolgte in dieser Zeit auch schon über eine Sirene am Kloster in Waisach.
Bei der Kommandantenwahl 1956 wurde Johann Leitner in seinem Amt bestätigt, als sein Stellvertreter wurde Herr Michael Wassermann jun. vlg. Badwirt in Bruggen gewählt. Im selben Jahr, am 24. Juni, fand der Bezirks-feuerwehrtag in Bruggen statt. Dieser wurde von unserer Wehr zur vollsten Zufriedenheit aller Gastfeuerwehren durchgeführt.
Am späten Vormittag des 23. August 1956 heulten wieder die Alarmsirenen, das Wirtschaftsgebäude Seebacher in Waisach stand in Flammen. Wegen der Bedrohung für die umliegenden Gebäude wurde Großalarm für alle Nachbarwehren ausgelöst. Sogar die Feuerwehr Spittal/Drau rückte an. Die Anfahrt zum Einsatzort gestaltete sich für unsere Wehr als äußerst problematisch, da anfangs keiner der „ Einsatztraktoren“ greifbar war. Der Umstand, dass es schon mehrmals Schwierigkeiten mit der Verfügbarkeit eines Zugfahrzeuges für den Einsatzanhänger gab, machte die Notwendigkeit eines eigenen Feuerwehrautos immer deutlicher. Die Anschaffung eines solchen sollte aber noch einige Jahre auf sich warten lassen.
Im Jahre 1957 nahm erstmals eine Gruppe unserer Feuerwehr an den Bezirksleistungsbewerben in der
Stufe I teil und konnte mit Erfolg bestehen.
1960 legte Kommandant Johann Leitner nach zwölfjähriger Tätigkeit seine Funktion aus Krankheits-gründen zurück.
Sein bisheriger Stellvertreter Michael Wassermann wurde zum neuen Kommandant und Herr Johann Weneberger jun. zum Kommandant Stellvertreter ge-wählt. Johann Leitner wurde zum Ehrenkommandant der Feuerwehr Bruggen ernannt. Leider verstarb Leitner noch im selben Jahr in Folge seiner schweren Erkrankung.
Die folgenden Jahre waren geprägt von dem Bemühen um die Finanzierung eines eigenen Feuerwehrautos.
Im Jahre 1963 wurde die Gemeinde Bruggen in die Gemeinde Greifenburg eingemeindet.
Im September 1965 stand unsere Wehr über mehrere Tage immer wieder im Hochwassereinsatz.
Nach langjährigen Bemühen konnte die Finanzierung für das neue Auto sichergestellt werden (für den fehlenden Betrag von ca. 30.000 Schilling bürgte Kommandant Wassermann sogar mit seinem Privatvermögen!) 1966 war es soweit, unsere Feuerwehr konnte das erste Fahrzeug, ein Kleinlöschfahrzeug-Allrad (KLF-A) der Marke Landrover, mit leistungsstarker Vorbaupumpe (1200 l/min) in Empfang nehmen.
Die feierliche Einweihung erfolgte am 10. Juli 1966. Dieses Fahrzeug sollte der Feuerwehr Bruggen für die nächsten 25 Jahre treue Dienste leisten.
Der Landrover war erst kurz seiner Bestimmung übergeben, da wurde unsere Wehr zu einem Großbrand am Weissensee (Fam. Zöhrer vlg. Liendl ) gerufen.
Der Großteil unserer Kameraden befand sich auf einem Ausflug. Glücklicherweise waren die Daheimgebliebenen mit dem neuen Fahrzeug vertraut, und so konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der englischen Sprache an den Bedienungselementen der Einsatz mit Erfolg durchgeführt werden. Hierbei bewährte sich erstmals die Vorbaupumpe des Landrovers bestens.
Sintflutartige Niederschläge hatten die Hochwasser-katastrophen vom August und November 1966 zur Folge. Die Männer der Feuerwehr Bruggen standen tagelang, oft unter schwierigsten Bedingungen, im Einsatz. Im Zuge der Augustunwetter, unsere Wehr war gerade bei Sicherungsarbeiten an der Draubrücke im Einsatz, wurde die „Weneberger-Hilge“ durch Blitzschlag zerstört.
Im Sommer 1967 veranstaltete unsere Feuerwehr ein Sommerfest am Waldfestgelände in Greifenburg, als in den späten Abendstunden die Alarmsirenen unsere Männer wieder zu einem Einsatz riefen. Das Wirtschafts-gebäude Thaler in Waisach stand im Vollbrand.
Auf Grund des raschen Einsatzes aller umliegenden Feuerwehren konnte das direkt angebaute Wohnhaus vor größerem Schaden bewahrt werden. Während dieses Einsatzes wurde einer unserer Kameraden von einem Strahlrohr im Gesicht verletzt.
Unser Feuerwehrhaus wurde zu diesem Zeitpunkt gerade renoviert ( neues Tor) das Fahrzeug war beim „Badwirt“ untergebracht.
Bei den Kommandantenwahlen 1968 wurde Komman-dant Michael Wassermann in seinem Amt bestätigt. Als neuer Stellvertreter wurde Herr Siegfried Walker
vlg. Peintner in Waisach gewählt.
Das Feuerwehrhaus platzte schon längere Zeit aus allen Nähten. In den Jahren 1970-1972 wurde ein größeres Umbauvorhaben realisiert.
Das Haus wurde in der Länge erweitert, und eine Zwischendecke eingezogen.
1972 wurde ein neuer Schlauchturm fertiggestellt.
1973 legten Kommandant Wassermann und sein Stellvertreter Walker ihre Funktionen aus beruflichen Gründen zurück.
Neuer Kommandant wurde Herr Bernhard Kolbitsch vlg. Brunner in Waisach, als sein Stellvertreter wurde Herr Manfred Krethen (Wutte Manfred ) gewählt.
Kolbitsch blieb während der nächsten 15 Jahre Komman-dant der Feuerwehr Bruggen.
Aufgrund der immer wiederkehrenden Überschwem-mungen wurde 1975 eine Schlammpumpe der Firma Rosenbauer angeschafft.
Die starken Schneefälle zu Ostern 1975 und der danach einsetzende Regen führten wieder zu Überflutungen. Am 7. April wurde die Liftanlage und eine Trafostation in Bruggen durch einen Murenabgang zerstört. Auch die Häuser Jobst und Funder( vlg. Weisiger) waren davon betroffen. Das neben dem Feuerwehrhaus liegende Rindlerhaus wurde ebenfalls vermurt. Dabei entgingen einige unserer Kameraden knapp einer Katastrophe. Kurze Zeit vor dem Murenabgang waren sie noch mit Sicherungsarbeiten am Rindlerhaus beschäftigt gewesen. Nur Minuten vorher mussten die Männer zu einer Kellerüberflutung nach Waisach abrücken, sonst wären sie wohl auch von der Mure verschüttet worden.
Im Mai dieses Jahres rückte unsere Wehr zu einem Großbrand beim Kreuzwirt am Kreuzberg aus.
Im Jahre 1977 konnte die Feuerwehr Bruggen als einzige Feuerwehr des Bezirkes Spittal/Drau, die 4. ununter-brochene Teilnahme an den Bezirksleistungsbewerben in der Stufe IV zu Buche schlagen.
Das Jahr 1978 begann mit einem Großbrand des Wirtschaftsgebäudes der Familie Waltl vlg. Gasser.
Im Sommer des gleichen Jahres führte ein überhitzter Heustock der Familie Obereder vlg. Mösslacher in Amlach zu einer gefährlichen Situation für den Dorfkern. Im Zuge dieses Einsatzes wurde das erst kürzlich angeschaffte Heuwehrgerät des Landesfeuerwehrver-bandes aus Klagenfurt angefordert.
Dieser Einsatz sollte als einer der ersten erfolgreichen Einsätze des Heuwehrgerätes in Kärnten in die Geschich-te eingehen.
Während all der Jahre nahm unsere Wehr natürlich auch mit Erfolg an den verschiedenen Leistungsbewerben teil.
Bei der Kommandantenwahl 1979 wurde Kommandant Kolbitsch wieder in seine Funktion gewählt. Als Kommandant Stellvertreter wurde wie schon 15 Jahre zuvor Herr Johann Weneberger gewählt.
Ein Jahr später konnte für die schon in die Jahre gekommene Motorspritze R50 (sie war schon seit 46 Jahren im Einsatz) ein Ersatz angeschafft werden.
Wegen der Straßenbauarbeiten an der Weissensee-Bundesstrasse wurde der Löschwasserbassin in Waisach abgelöst. Den Erlös daraus stellte die Waisacher Bevölkerung der Feuerwehr zur Verfügung und so konnte am 13.Juli 1980 die neue TS8 Ziegler feierlich ihrer Bestimmung übergeben werden.
In den nächsten Jahren wurden immer wieder Kleingeräte und Uniformen ausgetauscht und erneuert. So schaffte man 1982 ein neues Stromaggregat an. In den Dörfern der Schattseite wurden zur Unterstützung der ersten Löschhilfe Schlauchkästen mit Strahlrohren montiert.
1984 verstarb unsere langjährige Gönnerin Leitner Anna (bekannt als Schmied Nane).Sie war als Gattin des Ehrenkommandanten Johann Leitner jahrelang mit der Feuerwehr verbunden. Sie bewahrte über Jahrzehnte, die Feuerwehrfahne samt Junkeruniform und dem Trinkhorn auf. Ohne sie wären wohl auch diese für uns wertvollen Gegenstände unwiederbringlich verloren gegangen.
Im gleichen Jahr wurde am Gasthaus Kolbitsch in Waisach eine neue Alarmsirene montiert.
Im darauffolgenden Jahr konnte die Sirene an eine Funkfernsteuerung angeschlossen werden.
Somit war es nicht mehr notwendig, den zeitver-zögernden Alarmweg über Telefon und Handauslösung zu gehen. Die Feuerwehr Bruggen konnte nun direkt von der Bezirksalarmzentrale (BAWZ) alarmiert werden.
Natürlich musste unsere Wehr auch in diesen Jahren bei Brand- und Hochwassereinsätzen ihren Mann stehen.
Im Jahre 1986 stand ein großes Jubiläum für die Feuerwehr Bruggen am Plan. 100 Jahre Feuerwehr Bruggen. Die langen, intensiven Vorbereitungen machten sich für den erfolgreichen Ausgang des Festes bezahlt. Eine große Anzahl an Abordnungen der Feuerwehren aus dem Abschnitt und aus Osttirol erwiesen unserer Feuerwehr die Ehre. Auch aus Südtirol konnten Feuerwehrkameraden begrüßt werden. Im Zuge des Festaktes wurde dem Kommandanten Bernhard Kolbitsch das „Ehrenzeichen für langjährige Verdienste um das Kärntner Feuerwehrwesen am Band in Bronze“ von Bezirksfeuerwehrkommandant Hans Kugler und Abschnittsfeuerwehrkommandant Hermann Weneberger verliehen.
1988 wurde Altkommandant Michael Wassermann zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr Bruggen ernannt. Unser Michl nimmt auch heute noch immer mit regem Interesse an den Aktivitäten „seiner Wehr“ teil.
Im selben Jahr legte Kommandant Bernhard Kolbitsch seine Funktion zurück. Als sein Nachfolger wurde Herr Mathias Huber vlg. Gangl in Waisach zum Kommandanten gewählt. Die folgenden Jahre waren vor allem durch das Bemühen um ein neues Feuerwehrfahrzeug geprägt.
Der 25. November 1990 war ein einsatzreicher Tag. Während des Tages gingen Sturmartige Gewitter im Abschnitt nieder. Unsere Wehr musste während des ganzen Tages zu mehreren Kellerüberflutungen ausrücken. In den späten Nachmittagsstunden wurden unsere Kameraden zu einem Wirtschaftsgebäudebrand bei der Familie Stocker in Wassertheuer, der durch Blitzschlag ausgelöst wurde alarmiert.
Als sie nach der Rückkehr ins Gerätehaus mit Reinigungsarbeiten beschäftigt waren kam es wieder, wie schon fünfzehn Jahre zuvor, im Bereich der Liftanlage zu einem Murenabgang. Wieder waren die Häuser Funder, Jobst und Rindler am meisten betroffen. Das Lifthaus wurde zerstört. Frau Rindler musste von unseren Kameraden evakuiert werden.
Auch das Feuerwehrhaus selbst wurde durch die Mure in Mitleidenschaft gezogen.
Am 1. Dezember 1990 ging die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) in Betrieb. Seither werden alle Feuerwehren Kärntens von einer Zentralstelle aus alarmiert.
Bei den Kommandantenwahlen 1991 wurde Kommandant Huber in seiner Funktion bestätigt.
Sein bisheriger Stellvertreter Johann Weneberger trat nicht mehr zu einer Neuwahl an.
Weneberger war 20 Jahre lang (davon 12 Jahre ununterbrochen) in dieser Funktion tätig, und ist somit der längstgediente Kommandantstellvertreter unserer Feuerwehr.
Als neuer Kommandantstellvertreter wurde Herr Alois Gamberger vlg. Gamberger am Weneberg gewählt.
Am 18. Juni 1991 ereignete sich das letzte größere Hochwasser in unserem Einsatzgebiet. Wieder mussten Pump- und Sicherungsarbeiten geleistet werden.
Im September 1991 rückte die Feuerwehr zu einem Grossbrand in der Tischlerei Jost in Greifenburg aus. Dieser Einsatz war zugleich der Letzte unseres Landrovers, der nach 25 Jahren außer Dienst gestellt wurde.
Im Oktober 1991 wurde unser gegenwärtiges Einsatzfahrzeug ein Standartkleinlöschfahrzeug (KLF) der Marke Mercedes 310 in Dienst gestellt.
Das Fahrzeug entsprach den modernen Normanforderungen und war bereits mit Halterungen für Atemschutzgeräte, deren Ankauf vorgesehen war, ausgestattet.
Am Christtag des gleichen Jahres wurde ein Mehr-familienwohnhaus in Bruggen ein Raub der Flammen.
Im Juni 1992 veranstaltete unsere Feuerwehr den Bezirksleistungsbewerb in der Stufe 3. Der Bewerb wurde mit Erfolg durchgeführt.
Am 16. August 1992 wurde unser neues KLF mit einem feierlichen Festakt offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zu diesem Festakt konnten alle Feuerwehren des Abschnittes mit insgesamt 180 Mann und zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden. Das hierfür veranstaltete Zeltfest erwies sich als ein großer Erfolg.
Da das KLF über keine Vorbaupumpe mehr verfügte, wurde im Frühjahr 1993 eine neue leistungsstarke Tragkraftspritze (TS 1200 l/min) der Marke Ziegler angeschafft.
1994 wurde der Feuerwehr Bruggen für die zehnte Teilnahme das Bewerbsleistungsabzeichen in der Stufe 4 in Gold verliehen!
In den folgenden Jahren wurde wieder eine größere Anzahl an Kleingeräten und Uniformen erneuert. Natürlich besuchten auch laufend Kameraden verschiedenste Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule und nahmen mit Erfolg an Abschnitts und Bezirksleistungsbewerben teil.
Da die Alarmierung in unserem breitgestreuten Einsatz-gebiet (fünf Ortschaften) seit jeher problematisch ist, wurde 1996 eine zweite funkferngesteuerte Alarmsirene angeschafft und am Sporthaus in Bruggen montiert. Somit konnte die Hörbarkeit der Alarmsignale ein wenig verbessert werden. Eine optimale Alarmierungs-möglichkeit für unser Gebiet muss jedoch erst gefunden werden.
Für unsere Feuerwehr war die Notwendigkeit eines größeren Rüsthausumbaues bzw. -neubaues schon mehrere Jahre ein Thema gewesen. Nun begannen die ersten Vorgespräche um dieses Vorhaben in die Realität umzusetzen und man entschied sich für einen Neubau. Nachdem sich der Bauausschuss für einen der zwei möglichen Standorte entschieden hatte, wurde die Umsetzung unseres „Jahrhundertvorhabens“ mit viel Elan vorangetrieben.
Bei den Kommandantenwahlen 1997 wurde Herr Norbert Kolbitsch vlg. Martin in Pobersach zum Kommandant und Herr Hermann Ebenberger vlg. Paulen in Amlach zum Kommandantstellvertreter gewählt.
Im Juni des gleichen Jahres nahm eine Gruppe am erstmals ausgetragen Bezirksleistungsbewerb in der
Stufe 3S teil.
Anfang 1999 verstarb unser langjähriger Kameradschaftsführer Michael Winkler. Der „Binter Michl“ war zeitlebens bekannt für gelebte Kameradschaft und für toleranten Umgang mit seinen Mitmenschen. Die Feuerwehr Bruggen wird ihm ein stetes Gedenken bewahren.
Im August des gleichen Jahres konnten die schon lange ersehnten und dringend notwendigen Atemschutzgeräte angeschafft und somit die Schlagkraft unserer Wehr deutlich verbessert werden.
Im Herbst darauf kamen unsere Atemschutzträger das erste mal zum Einsatz. Die „Feuertaufe“ aber erhielten sie im Frühjahr 2000 bei den Brandeinsätzen „Radio Kanzian“ in Greifenburg und „Tischlerei Mandler“ in Amlach. Hierbei zeigte sich, dass die hohe Motivation und Ausbildungsbereitschaft dieser neuaufgestellten Truppe unserer Wehr zielführend ist.
Anfang 2000 waren sämtliche Vorverhandlungen und die Finanzierung für unser Feuerwehrhaus abgeschlos-sen. Das Grundstück wurde von der Familie Funder vlg. Weisinger in Bruggen (übrigens Nachkommen des ersten Hauptmannes unserer Wehr: Josef Funder) erstanden.
Nun stand dem Bau unseres neuen Rüsthauses auf dem Gelände der ehemaligen BP Tankstelle in Bruggen nichts mehr im Wege und im September des gleichen Jahres wurde der Grundstein dafür gelegt.
Im Jahre 2001 wurde mit dem Ankauf von neuer Schutzbekleidung begonnen.
Durch neuartige Materialien bietet diese Bekleidung dem Träger ein erhöhtes Maß an Sicherheit und Tragekomfort.
Der Bau unseres Rüsthauses ging mit großen Schritten voran, sodass eine planmäßige Fertigstellung bis Juli 2002 erfolgen kann.
Im Dezember 2001 legte Herr Hermann Ebenberger seine Funktion als Kommandantstellvertreter zurück. Als sein Nachfolger wurde Herr Johann Schader vlg. Kristian in Amlach gewählt.
Der anstrengendste Einsatz der letzten Jahrzehnte für die Feuerwehren des Abschnittes „Oberes Drautal“ war wohl der Waldbrand am Stagor in Steinfeld im Februar 2002.
Auch unsere Feuerwehr stand hier mehrere Tage im Einsatz.
Mit diesem Einsatz endet die chronologische Auflistung der Geschichte der Feuerwehr Bruggen. Für eine kleine Ortsfeuerwehr eine doch sehr bewegte Geschichte deren Verlauf von kameradschaftlichem Zusammenhalt und viel Idealismus geprägt war.
Abschließend sei noch angemerkt, dass die Feuerwehr Bruggen seit ihrer Gründung nicht nur 365 Tage im Jahr/ 24 Std. am Tag für die Sicherheit unserer Bevölkerung bereit steht, sondern auch mit ihren gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten das Zusammenleben in der „Schattseite“ mitgestaltet und so zu einem wichtigen Bestandteil für das Miteinander in der Bevölkerung wurde.